die schritte zum wunschkind

Erstgespräch


In einem persönlichen Gespräch mit dem Paar wird die Vorgeschichte beider Partner erhoben. Von Vorteil ist, zu diesem Gespräch die bisherigen ärztlichen Befunde beider Partner mitzubringen.


Ziel des Erstgespräches ist, einen Plan für die weitere schrittweise Abklärung zu erstellen. Sollten bereits entsprechende Befunde vorliegen, kann auch in dieser Phase bereits mit der Behandlungsplanung begonnen werden. Alle Aspekte der geplanten Therapie werden ausführlich besprochen. Nach dem Vorliegen aller notwendigen Vorbefunde kann die Behandlung gestartet werden.


Voruntersuchungen für IVF/ICSI können auch durch den Hausarzt/Hausärztin oder den behandelten Gynäkologen/Gynäkologin durchgeführt werden. Dazu erhalten sie einen entsprechenden Arztbrief.


Die Basisabklärung ergibt die Grundlage für die weiteren Behandlungsschritte. Der dargestellte Verlauf wäre typisch für eine IVF/ICSI-Behandlung.


Ovarielle Stimulation (Förderung der Eizellreifung)


Grundsätzlich lässt sich die IVF-Behandlung auch auf Basis eines Spontanzyklus durchführen. Dennoch ist die hormonelle Stimulation der Eierstöcke sinnvoll. In einem natürlichen Zyklus reift normalerweise nur eine Eizelle heran. Dies bedeutet auch eine relativ geringe Chance für einen Embryotransfer. Durch die Stimulation erhöht sich die Chance, denn es werden mehrere Follikel zum Wachstum angeregt. So können bei der Punktion mehrere Eizellen gewonnen werden. Das steigert die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufes. 



Follikelmonitoring
Zur Beobachtung des Follikelwachstums (Eibläschen) sind 2 bis 3 Ultraschalluntersuchungen und eventuelle Blutabnahmen zur Kontrolle der Hormonwerte notwendig.
Sie erhalten einen Plan über die Dosierung der Medikamente. Die wesentlichen Stimulationsmedikamente werden subkutan (unter die Haut) injiziert. Diese Injektionen können selbst oder vom Partner verabreicht werden. Je nach Reaktion der Eierstöcke wird die Dosierung bei den Kontrolluntersuchungen angepasst. 


Gerne können die betreuenden Fachärzte und Fachärztinnen in das Monitoring eingebunden werden. Die Dosierung und Kontrollempfehlung erfolgt dann per Telefon oder Fax.


Auslösen des Eisprungs


In stimulierten Zyklen für die IVF/ICSI-Behandlung wird der natürliche Eisprung medikamentös unterdrückt. Wenn bei der Ultraschalluntersuchung die entsprechende Reife des Eibläschen festzustellen ist, wird durch eine "Auslösespritze" (hCG) der Eisprung ausgelöst.


Diese Injektion ist sehr wichtig und zeitlich exakt zu verabreichen, da genau 36 Stunden später die Eizellenentnahme durchgeführt wird.


Punktion (Ultraschallgezielte Eizellgewinnung) 


Die Entnahme der reifen Eizelle erfolgt unter Ultraschallsicht. Vor der Punktion erhalten Sie ein schmerzstillendes und beruhigendes Medikament. Alternativ zu dieser Schmerzbehandlung können sie auch eine kurze Narkose erhalten. Dadurch sind sie während des Eingriffes völlig frei von Wahrnehmungen. Es wird die Flüssigkeit in den Eibläschen abgesaugt und sofort unter dem Mikroskop auf das Vorhandensein von Eizellen untersucht.



Samengewinnung und -aufarbeitung


Der Partner soll kurz vor oder nach der Punktion in einem eigens dafür vorgesehenen Raum die Samenprobe abgeben (Achtung: drei bis fünf Tage vorher kein Samenerguss; aber auch nicht länger als sieben Tage zuwarten).
Nach entsprechender Aufbereitung werden die Spermien zu den Eizellen gegeben.



IVF-Labor


Je nach Art der Samenqualität werden die Spermien nach Aufbereitung direkt zu den Eizellen in die Kulturflüssigkeit gegeben (IVF) oder mittels Mikromanipulation (ICSI) direkt in die Eizelle injiziert. Am kommenden Tag werden die Eizellen unter dem Mikroskop auf ihre Befruchtung untersucht. Abhängig von der Anzahl der befruchteten Eizellen und der Weiterentwicklung kann entschieden werden, wann der Transfer (2./3. oder am 5. Tag als Blastozyste) stattfinden wird.



Embryonenauswahl


Vor dem Transfer wird die Qualität und Anzahl der zu transferierenden Embryonen besprochen und gemeinsam festgelegt. Bei guter Entwicklung ist es durchaus ratsam, nur einen Embryo in die Gebärmutter zurückzugeben, auch wenn mehrere Embryonen guter Qualität zur Wahl stehen. 

Überzählige Embryonen können kryokonserviert werden. So stehen sie zu einem späteren Zeitpunkt für einen weiteren Embryotransfer, ohne vorherige Stimulation und Punktion zur Verfügung.


Embryotransfer


Dabei wird vorsichtig und schmerzfrei mit einem dünnen Plastikkatheter durch den Muttermund in die Gebärmutter eingegangen und die Embryonen (der Embryo) direkt in die Schleimhaut der Gebärmutter gebracht. Die Patientin kann nach dem Embryotransfer die Klinik wieder verlassen. 

Um den Embryonen die Aufnahme in die Gebärmutterschleimhaut zu erleichtern, werden nach dem Transfer Gelbkörperhormone verabreicht. Das erfolgt in Form von Kapseln in die Scheide. Zusätzlich können eventuell weitere Injektionen von Hormonen zur Förderung der Einnistung verordnet werden.

Gut 15 Tage nach der Follikelpunktion kann bei einem positiven Verlauf das Schwangerschaftshormon ß-HCG im Blut oder Urin nachgewiesen werden.